Cromie

Kurzporträt des
Captain Francis Newton Allan Cromie
1882 - 1918

Cromie

Geboren in Irland 1882 als Sohn eines Offiziers des Hampshire-Regiments, der später Generalkonsul in Dakar wurde.
Seine Mutter war die Tochter des Polizeichefs von Pembrokeshire.
Cromie besuchte die Haverford Grammar School in Wales und trat danach der Marine als Kadett der HMS Britannia bei, welche zu dieser Zeit aus zwei alten Dreideckerschiffen bestand. Er absolvierte die Unteroffizierslaufbahn. Seine Feuertaufe erhielt Cromie während des Boxeraufstandes, bei dem er als Midshipman bei der Marine-Landungsbrigade teilnahm. Für seinen Einsatz wurde er mit der China-Medallie der Royal Navy ausgezeichnet. Auch seine hierbei gezeigten Führungsqualitäten fielen auf. Er wurde lobend erwähnt und erhielt die Peking-Spange als weitere Auszeichnung.

Groß, gutaussehend, mit höflichem Auftreten, etwas Distanziert auftretend, besaß er die besten Voraussetzungen für den Dienst in der Royal Navy. Er unterstrich seine selbstdisziplinierte Art und professionelle Einstellung auch dadurch, dass er weder trank noch rauchte. Das machte Eindruck. Sein Wechsel in die Offizierslaufbahn war die Folge.

Hier gibt es eine Parallele zur Personalpolitik der kaiserlich deutschen Marine. Speziell in den neu entstandenen Waffengattungen hatten eben auch Personen ohne Adelstitel, ohne Promotion oder unbedingt höhere Schulbildung aus Eliteanstalten die Chance, sich bei der Bewährung in die Offiziersränge hineinzudienen. Zu verdanken war dies auch dem Umdenken welches beim brit. Militär seit dem frühen 19.Jh, nach den reformerischen Vorschlägen Feldmarschall Wellingtons, zwar langsam aber stetig um sich griff.

Francis Cromie nutzte diese Chance. Er hatte sich bewährt, war persönlich tapfer und konnte Menschen führen. Besonders die neue brit. U-Bootwaffe verzichtete nicht auf das Potential, welches in den bürgerlichen, talentierten Leuten schlummerte. Cromie sollte bald beweisen können, dass er dieses Vertrauen rechtfertigte.

Er wurde einer der ersten Freiwilligen der neuzubildenden U-Bootwaffe im Jahr 1903.
Während dieser Zeit wurde er erneut mit der "Royal Humane Society´s Bronze Medal" ausgezeichnet, als er das Leben eines Seemanns rettete, der von Bord des U-Bootes A3 gespült worden war. Zu dieser Zeit war er 28 Jahre und wurde der Kommandeur der Ausbildungsflottille von U-Booten der A-Klasse. Cromie verwandte viel Sorgfalt auf die Ausbildung der U-Bootmänner. Er erzielte einen hohen Ausbildungsstandart, obwohl seine Ausrüstung zum Teil obsolet war. Schon jetzt entwickelte er Strategien und Taktiken, die en Einsatz der brit. U-Boote noch lange Zeit begleiten sollten.

Mit dem Ausbruch des 1.Weltkriegs erhielt er mit dem U-Boot D.6. sein erstes Kampfkommando. Danach auf E.19. mir dem Operationsgebiet Ostsee wo er bedeutende Erfolge erzielte und mit dem DSO ausgezeichnet wurde.

Gegen Ende des Kriegs wurde er nach Petrograd gerufen, wo er den Posten des Marineattachès in der brit. Botschaft übernahm. Hier vollendete sich sein Schicksal, als am 31.August 1918 nach einem Mordversuch der Britin Dora Kaplan an Lenin eine Gruppe von Bolschewisten die Botschaft stürmte. Francis Cromie versuchte, den Angreifern den Zutritt auf der Eingangstreppe der Botschaft stehend zu verweigern, als er aus der Menge heraus erschossen wurde.
Cromie gilt als einer der Pioniere der brit. U-Bootflotte, der interessante Strategien und Taktiken entwickelte, die noch für folgende U-Bootkommandanten von Nutzen waren.

Quelle:FOGESA e.V.


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